Es gibt zwei Zeitpunkte im Jahr, an denen ich Waldspaziergänge ganz besonders liebe: Frühlings- und Herbstanfang. Wer letzte Woche den Wald durchstreifte, entdeckte zwar noch keine Blätter an den Bäumen, dafür aber ein Meer an kleinen Blüten. Weiße Buschwindrösen, die den Boden mit kleinen Sternen überziehen, leuchtend gelbe Blüten von Scharbockskraut und dazwischen violette Lungenkraut-Farbtupfer.
Wer Glück hat, erschnuppert im Vorbeigehen ein äußerst appetitanregendes Aroma: Bärlauch, oh Wonne! Ich hatte sogar großes Glück, denn mein Squashpartner hat einen Hund und durch ausgedehntes Gassigehen kennt er den Wald in der Nähe meines Wohnortes wie seine Westentasche. Wir mussten also nicht lange suchen, um an einem riesigen Feld mühelos unsere Taschen vollzustopfen. Wir konnten uns sogar den Luxus leisten, nur die makellosesten und zarten jungen Blätter zu ernten.
Mit der Beute von fast einem halben Kilo duftender Blätter machten wir uns dann auf den Heimweg. Mir lief schon auf der Autofahrt das Wasser im Munde zusammen, mjamjam! Jeder, der schon einmal auf dem Markt frischen Bärlauch gekauft hat, kennt die Preise dafür – ein weiterer Grund, warum ich mich freute wie ein Schneekönig.
Statt Pesto zu machen, entschied ich mich diesmal für die Variante in Öl. So kann man den Bärlauch etwas flexibler bei verschiedenen Gerichten einsetzen und bei Bedarf doch noch schnell ein Pesto draus zaubern. Zwei große Handvoll schenkte ich einer Freundin, es blieben noch ca. 350 Gramm Bärlauch für mich.
Zutaten:
- 350 g Bärlauch
- 45 Gramm Salz
- 150 ml Walnussöl
- 150 ml Traubenkernöl
Zubereitung:
- Einfach alles im Mixer pürieren und in sterilisierte Gläschen füllen
- Im Kühlschrank aufbewahren.
Laut verschiedenen Angaben im Netz hält sich das Ganze anscheinend bis zu 9 Monate im Kühlschrank. Da ich noch keine eigenen Erfahrungen habe, kann ich dazu leider noch nichts sagen.
ACHTUNG: Beim Sammeln besteht Verwechslungsgefahr mit den giftigen Blättern von Maigglöckchen und Herbstzeitlosen!! Sie können am selben Ort wachsen und auch zur selben Zeit. Bitte recherchiert noch einmal genau, wie man diese Blätter voneinander unterscheidet. Bärlauch sollte auch geerntet werden, BEVOR er blüht.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Sammeln und genießen!
1. April 2014 um 22:16
Schönes Bärlauch-Feld 😉 Ich konnte heute auch nicht widerstehen und habe mir Bärlauchpesto gemacht. So lecker!!! Und dann gleich ein neues Rezept dazu kreiert…
Schönen Abend dir!
Liebe Grüsse, Franziska
2. April 2014 um 15:54
Wurde natürlich gleich neugierig, ob ich die neue Rezeptkreation auf Deinem Blog finde… wurde zwar nicht fündig, habe aber sehr interessiert Deine Ausführungen zu „08/10/10“ gelesen 🙂
Tolle Fotos hast Du auch, darf ich fragen, mit welcher Kamera und welcher Linse Du fotografierst?
Liebe Grüße
Tu-Mai
2. April 2014 um 16:57
Hallo Tu-Mai!
Du bist ja goldig, mein Bärlauchpesto wird auf dem Blog demnächst erst zum Einsatz kommen, und bisher hat es auch nur einen „kleinen Auftritt“. Mal sehen was ich damit noch so alles anstelle.
Ich habe einen Canon 60D, und meist fotografiere ich mit einem 18-250mm 1:3,5-6,3f Objektiv. Ich wünschte ich hätte ein besseres 😉 Aber man kann einiges aus der Kamera und den Einstellungen, der Beleuchtung etc. machen…
Liebe Grüsse, Franziska
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