Meine Mutter findet ja, dass ich viiiieeel zu aufwändig (und in ihren Augen vor allem zu kostspielig) koche. Sie sagt immer: „Wenn die buddhistischen Mönche so kochen würde wie Du, würden sie alle im Kloster nach einem Monat verhungern.“ Sie selbst kocht ja – wie wahrscheinlich alle Mütter – ganz hervorragend und hat früher sogar ein eigenes Restaurant gehabt. Dementsprechend bin ich ein bisschen verwöhnt, was gutes Essen betrifft.
Ich muss zugeben, dass meine Mum es auch immer schafft, blitzschnell und mit nur einer Handvoll Zutaten etwas Tolles zu kochen. Schnell muss es vor allen Dingen deswegen gehen, weil man bei einer vietnamesischen Mahlzeit immer mehrere Gerichte auf einmal auf dem Tisch bringt – da kann man sich nicht stundenlang mit einem einzelnen aufhalten. Außerdem ist es die Regel, dass mein Bruder und ich immer a) zu spät kommen, b) völlig ausgehungert aufschlagen und c) warmgehaltenes Essen nicht leiden können. Zu spät kommen und auch noch erwarten, dass sofort etwas frisch Gekochtes auf dem Tisch steht: keine leichte Sache. Deswegen hat meine Mutter die Kunst perfektioniert, ruchzuck etwas Heißes und Leckeres auf den Tisch zu stellen, wenn wir mal wieder mit hängenden Mägen eintrudeln.
Heute möchte ich Euch eines der wenigen veganen Gerichte aus meiner Kindheit vorstellen: Frittierter Tofu in Tomatensoße. Obwohl ich Tofu früher nicht besonders gern gegessen habe, habe ich dieses Essen immer geliebt. Das Geheimnis ist, frittierten Tofu zu verwenden und diesen dann in der Soße zu kochen – nichts ist schlimmer als roher, wabbeliger, gekochter Tofu (außer vielleicht in Misosuppe). Frittierter Tofu in Tomatensoße ist ein typisch vietnamesisches Gericht und zudem ein typisches Essen, wie es den vegan lebenden buddhistischen Mönchen oft gekocht wird. Es ist super einfach und super yummi.
Besonders gerne mag ich, dass der Tofu außen ein bisschen kross ist, sich aber trotzdem mit der leckeren Tomaten-Zwiebel-Soße so vollsaugt, dass bei jedem Draufbeißen ein saftiger Schwall Soße heraus kommt. Achtung: Hier muss man acht geben, dass man die Tofustücke klein genug macht, dass man sie komplett in den Mund nehmen und drauf beißen kann – das macht den „fun“ an der Sache aus ;-). Und da Tomatensoße sehr, sehr heiß werden kann, bitte nicht direkt aus dem Topf probieren und unbedacht auf so ein Tofustück beißen! Ich spreche aus Erfahrung…
Zutaten:
- Naturtofu
- Öl zum Frittieren
- Tomaten aus der Dose und/oder frische Tomaten (ich finde, es schmeckt am besten mit beiderlei)
- Knoblauch
- Zwiebeln
- Frühlingszwiebeln
- Sojasoße
- Sesamöl
Zubereitung:
- Tofu in mundgerechte Würfel schneiden
- Tofu in tiefem Öl frittieren, rausholen und beiseite stellen
- Öl aus dem Topf gießen und im selben Topf weiter machen
- Frühlingszwiebeln in etwa fingerlange Abschnitte schneiden, kurz (!) in etwas Öl andünsten und beiseite stellen
- Zwiebeln und Knoblauch klein hacken und in Öl anrösten
- Dosentomaten und grob zerkleinerte frische Tomaten drauf kippen und etwas einköcheln lassen
- mit Sojasoße würzen, bis es dem Gusto entspricht
- Tofuwürfel hineingeben und ca. 15 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, ggf. etwas Wasser und noch mehr Sojasoße hinzugeben, da der Tofu viel Geschmack aufnimmt und es sonst fad werden könnte
- am Schluss die gebratenen Frühlingszwiebeln und etwas Sesamöl dazu geben
Dazu gibt es Reis.
Ich bin gespannt, ob Euch das schmeckt. Ich finde es auf jeden Fall oberyummi!
Guten Appetit!
21. Mai 2014 um 21:25
Das klingt wirklich genial!!!!!!!!!!!!!!!!!! Werde ich nachkochen, sehr bald!
13. Juni 2014 um 13:17
Dankeschön – ich bin sicher, dass es Dir schmecken wird 🙂
21. Mai 2014 um 21:43
das klingt sehr lecker! wie lange lässt du den Tofu denn im Öl? einfach kurz bis er bisschen braun wird?
23. Mai 2014 um 9:42
Meine Mutter lässt ihn immer goldgelb werden – ich kann Dir aber leider nicht genau sagen, wie lange das ungefähr dauert. Ich würde einfach mal ein oder zwei Stücke probeweise frittieren und schauen, wie lange es dauert. In einem offenen Topf (so macht es meine Mutter) kann man es ja ganz gut beobachten. Bei einer geschlossenen Fritteuse würde ich vielleicht nach 2-3 min mal nachschauen, wie weit er schon ist.
22. Mai 2014 um 10:57
Klingt super lecker. Verdammt ich bekomm jetzt schon wieder hunger 😉
13. Juni 2014 um 13:19
Hihi, so geht es mir auch immer, wenn ich Foodblogs lese 😀
22. Mai 2014 um 20:50
Hach das ist auch eines meiner Lieblingsessen! 😀 Danke für die Inspiration. jetzt weiß ich, was es am Wochenende zu Essen gibt! 😀
26. Mai 2014 um 10:48
Hallo Token,
schön, das freut mich :-). Und ich habe auch gleich mal Deinen Blog sehr interessiert gelesen und gefollowed, ich bin nämlich ein totaler Japan-Fan und werde garantiert öfter mal vorbei schauen 🙂