Ich liebe Kresse. Dieser leicht scharfe, würzige, pfeffrige Geschmack gibt vielen Salaten und etlichen anderen Gerichten einen besonderen Pfiff. Und auch optisch macht sich ein bisschen Kresse ganz hervorragend auf Gerichten, die fast perfekt sind und wo man beim Draufschauen trotzdem denkt: „Ach, irgendwie fehlt noch ein bisschen Grün…“ Nur: Ein bis zwei Euro für ein lächerlich winziges Schälchen Kresse hinzulegen… ganz ehrlich, da kommt bei mir dann meist mein innerer Dagobert Duck durch. Ergebnis: Na, dann eben keine Kresse.
Aber zum Glück ist Kresse ja ein ziemlich anspruchsloses Gewächs. Aus meiner Kindheit erinnere mich noch an diverse Kresse-Tiere – allen voran Kresse-Igel – die wir in der Schule „gebaut“ haben. Auch mit null komma null grünem Daumen kriegt man es hin, zumindest Kresse zu ziehen. Sie soll sogar vollkommen ohne Erde auf Watte wachsen. Ich persönlich werfe einfach eine Handvoll Samen in eine mit Erde gefüllte Regenrinne, die rund um meinen Balkon verläuft und simsalabim! – einige Tage später erfreue ich mich schon an einem kleinen Kressebeet. So habe ich auch schon eine Verwendung für die Rinne, in der sonst nur ein paar spärliche Unkräuter wachsen.
Am allerliebsten mag ich Kresse in einer Cremesuppe – und das funktioniert auch vollkommen ohne (tierische) Sahne! Man kann Soja-, Reis-, Hafer- oder Dinkelsahne nehmen, alternativ auch Mandel- oder Cashewsahne. Ich habe diesmal Cashewsahne genommen und zwar nach diesem Rezept. Die Cashewsahne ist wirklich im wahrsten Sinne des Wortes allererste Sahne, sie ist rahmig und hat keinerlei Beigeschmack, wie es bei Sojasahne der Fall ist. Ideal also, um nicht in Konkurrenz zu dem Geschmack der Kresse zu treten. Der etwas höhere Preis für die Cashews ist für mich vollkommen in Ordnung, weil der Rest ja so gut wie nichts kostet.
Außerdem sollte auch endlich mal mein Thermomix zum Kochen zum Einsatz kommen – höchste Zeit, dass sich das gute Stück endlich mal anfängt, zu amortisieren. Da ich gerade erst anfange, mit diesem Gerät zu kochen, probiere ich noch viel herum. Ehrlich gesagt sehe ich beispielsweise noch keine großen Unterschiede zwischen Stufe 3, 4 und 5. Wenn ich etwas grob hacken will, nehme ich derzeit einfach immer Stufe 3 oder Stufe 4 und taste mich sekundenweise vor, bis ich die gewünschte Feinheit habe. Wenn ich etwa pürieren will, wie etwa einen grünen Smoothie oder eine Suppe, schalte ich immer auf Stufe 10 oder Turbo und lasse es ordentlich durchröhren. Hier habe ich mich wie mal an einer Kressecremesuppe probiert, die ich sonst immer im Topf hergestellt habe. Das Gute am Thermomix: Ich habe am nur ein einziges Gerät spülen müssen.
Zutaten für 2 Personen:
- 1 kleine Zwiebel
- 1 EL neutrales Öl
- 2 große Handvoll Kresse
- ca. 200ml Cashewsahne (wer es etwas weniger kalorienreich möchte, nimmt weniger, wem es nicht cremig genug sein kann, nimmt mehr)
- ca. 500-750ml Wasser (auch hier gilt: wer es dicker mag, nimmt weniger usw. Wer mag, kann auch mit Speisestärke noch mehr andicken)
- ca. 50ml Weißwein
- Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- die Zwiebel halbieren oder vierteln und auf Stufe 3 oder 4 ins laufende Messer durch die Öffnung in den Mixtopf fallen lassen und für ca 5-10 Sekunden hacken (das geht wirklich so schnell!)
- dann mit ca. 1EL Öl bei 100 Grad auf Stufe 1 ca. 3 Minuten dünsten (gucken, dass es nicht anbrennt! Ich bin noch nicht so ganz versiert mit dem Thermomix, auf die Zeitangaben dürft Ihr Euch noch nicht so blind verlassen, ich übe noch ;-))
- Wasser, Weißwein, Cashewsahne und Kresse dazu (etwas Kresse für die Garnierung aufheben) und auf Stufe 1 ca. 10 Minuten bei 80 Grad kochen
- dann ca. 1 Minute auf Stufe 10 gut durchpürieren
- mit Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer abschmecken
- mit Kresse garnieren und genießen
Das Ganze lässt sich natürlich auch lockerflockig mit einem stinknormalen Topf und einem Mixstab oder Mixer bewerkstelligen.
Guten Appetit und gutes Gelingen!
25. März 2014 um 14:00
das mit der Cashewsahne ist ja eine tolle Idee – das ich da nicht selbst drauf gekommen bin!
ich mag nicht so gerne Sahne in Suppen und püriere dann einfach nur mit dem Kochwasser – das geht auch sehr gut und man hat wirklich nur den Gemüsegeschmack. aber Suppen wie Dein wunderbares Kressesüppchen verlangen halt nach einem „Trägermaterial“. super, dass Du mir den Wald gezeigt hast, den ich vor lauter Bäumen nicht gesehen habe – ich benutze nämlich oft Cashew-Mus, um eine Art „Rahmgemüse“ herzustellen. Da ist der Schritt ja nicht mehr allzu weit.
Das probiere ich bestimmt bald aus!
Seit wann hast Du Deinen Thermomix? und war für Dich eh klar, dass es ein Thermomix sein soll oder hast Du auch die Alternativen (zB Kenwood) verglichen?
liebe Grüße,
Natalie
28. März 2014 um 16:33
Ich habe den Thermomix seit ein paar Monaten und habe das Vorgängermodell, den TM21 gebraucht gekauft. Dadurch habe ich ihn für etwa 300 Euro bekommen. Ich habe vorher schon 3 Mixer innerhalb von 2 Monaten geschrottet, seit wir zu Hause vegan kochen. Darunter einen Kenwood Mixer, einen Magic Maxx und ein No Name Gerät. Ich habe dann in vielen Foren so viel über Thermomix und Vitamix gelesen, dass es eigentlich auf einen von diesen beiden Mixern hinauslief, da ich vor allem grüne Smoothies machen wollte. Einen Vitamix kriegt man ja gebraucht fast nur zum Neupreis, daher schlug ich zu, als ich den Thermomix für diesen Preis entdeckte. Bisher bereue ich es nicht! Trotzdem steht jetzt bei uns die Überlegung an, vielleicht doch noch in den sauren Apfel zu beißen und doch den Vitamix zu kaufen. Eine Freundin hat den Vitamix und sagte, sie habe im direkten Vergleich mit dem Thermomix eines Freundes Smoothies gemacht und es sei kein Vergleich gewesen. Schauen wir mal, aber der Preis ist wirklich aua…
Liebe Grüße
T-M